Weltkirche ist spürbar

Ein Reisebericht von Simone Sommer

Hier geht es zu Teil 1.

ReiseberichtAm Dienstag beginnt unsere Schulung. Die Schulung ist sehr praktisch aufgebaut. Es bleibt viel Raum für Fragen und Diskussionen. Ich bin sehr froh, dass ich viele Fragen, die mir Spender tagtäglich am Telefon zu ihrer Priesterpatenschaft stellen,  gleich direkt mit den Rektoren besprechen kann.

Jutta Becker, meine Kollegin spricht über Missio Österreich, über unsere Aufgaben und unseren Auftrag in der Welt. Ich selbst bin durch diesen Vortrag sehr berührt. Für mich wird Weltkirche zum ersten Mal so richtig spürbar und erfahrbar. Ein kleiner Höhepunkt ist, als wir unseren Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner via Skype zuschalten. Mit seiner herzlichen, impulsiven Art spricht Pater Karl zu allen Rektoren.

In diesem Moment wird für mich dieses Netzwerk der Kirche, die Weltkirche, wirklich erfahrbar.

Mit den rot-weiß-roten Rosenkränzen in den Händen versichern alle Rektoren ihr Gebet für uns in Österreich. Ganz besonders werden die Priester und Seminaristen in Afrika jetzt auch für junge Berufungen in Österreich beten. Wir haben sie dringend nötig!

Georges, ein junger Priester aus Kamerun, schreibt mir, als er wieder zu Hause im Priesterseminar ist:

„Ich habe meiner Gemeinschaft die Rosenkränze weitergegeben die wir von euch bekommen haben. Wir beten jetzt jeden Tag für euch!“

– Georges, Priester aus Kamerun

ReiseberichtIn den Pausen und bei den gemeinsamen Essenszeiten lernen sich auch die Rektoren untereinander kennen. Sie kennen sich meistens nicht einmal im eigenen Land! Es ist schön, dass Verbindungen entstehen.

Am Donnerstag besuchen wir das charismatische Exerzitien-Zentrum, „Emmaus“. Lydia, eine charmante, junge Afrikanerin, gibt unseren Rektoren den ersten Impuls. Sie bittet sie, in dieser Zeit nur an sich zu denken und alle Sorgen und Nöte beiseite zu lassen. Lydia spricht in einer sehr ansprechenden und einfachen Weise über das Gebet. „Der erste Ruf des Gebetes ist es, mit Jesus zu sein. Nur mit und bei ihm zu sein. Und zu hören, was Jesus jetzt zu jedem von uns sagt. Einfach nur sein!“

An den Wänden im Vortragsraum hängen Blätter mit Zitaten zum Thema Gebet. Eine Aussage von Andrew Murray (1828 – 1917) geht mir besonders ans Herz:

„The man who mobilizes the Christain Church to pray will make the greatest contribution to world evangelisation in history.“ – „Derjenige, der die christliche Kirche zum Beten mobilisiert, wird den größten Beitrag zur Weltevangelisation in der Geschichte leisten.“

– Andrew Murray

ReiseberichtAm Donnerstagabend essen wir wieder gemeinsam mit allen Rektoren, aber auch mit allen Professoren des Seminars. Die Stimmung unter den Rektoren ist gelöst und unglaublich fröhlich. Dieses brüderliche Miteinander unter den Rektoren, die Freude, der Austausch unter den Priestern und das gemeinsame Lachen haben mein Herz tief berührt.

Am letzten Tag der Reise besuchen wir Namugongo, das Märtyrerheiligtum in Uganda. Alle Priester sind sich einig, dass von diesem Ort viele Gnaden, Heilungen und viele neue Priesterberufungen ausgehen.

Und schon ist es Zeit, Abschied zu nehmen! Es fällt mir sehr schwer, denn mir ist diese Gemeinschaft sehr ans Herz gewachsen. Ich bin neugierig, wohin uns Gott noch führen wird. Das ist vielleicht der Beginn von etwas Neuem. Imana ibahezagire! Gott segne Euch!

Priesterpatenschaften

Ein Blick nach Afrika, Asien oder Lateinamerika zeigt: Die Kirche lebt! Und sie wächst. Das schönste Zeichen für die Lebendigkeit sind die zahlreichen Berufungen. Gott ruft auch heute junge Menschen in seine Nachfolge, in den Dienst als Priester. Gerade hier erhalten wir von Missio Österreich die meisten Anfragen von Bischöfen aus den armen Ländern. Die meisten Seminaristen stammen aus ärmlichen Verhältnissen. Missio Österreich hat zur Zeit schon mehr als 2.000 Priesterpatenschaften. Die Priesterpatenschaften sind eine großartige Möglichkeit die Zukunft von jungen Menschen gewaltig zum Positiven zu verändern und gleichzeitig zur Verbreitung des Glaubens beizutragen. Es fühlt sich einfach gut an.

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