DIE AUSTRIA.ON.MISSION-AWARDS
Die Kategorien
PREISTRÄGERIN 2024
Missionary from Austria
SR. ELISABETH BRUNMAYR MSC – Missionarin in Uganda
In Uganda, eines der ärmsten Länder der Welt, sieht Sr. Elisabeth Brunmayr ihre Aufgabe in der Versorgung der Ärmsten der Armen.
Sr. Elisabeth Brunmayr wurde 1950 in Niederösterreich geboren und ist Teil der Kongregation der Marienschwestern vom Karmel. Vor 22 Jahren, im Jahr 2002, wurden Marienschwestern vom Karmel nach Uganda entsandt, um den Menschen vor Ort zu helfen, die unter dem blutigen Bürgerkrieg litten. Der damalige Bischof Joseph Mukwaya hatte sie angefragt, da man dringend nach Unterstützung für Kranke und Arme sowie christliche Schulen suchte. Sr. Elisabeth war eine der ersten Ordensschwestern, die der Einladung des Bischofs folgte.
Im gleichen Jahr begannen sie bereits mit dem Aufbau einer Missionsstation in der Pfarre St. Kizito in Kyengeza, einem Gebiet der Diözese Mityana in Uganda. Die Marienschwestern legten auch einen besonderen Wert auf die Ausbildung der örtlichen Bevölkerung: Mit österreichischer Unterstützung wurde ein diözesanes Bildungshaus gegründet, das heute von Sr. Elisabeth geleitet wird.

Das Bildungshaus mit seinen vielen Bildungsangeboten gilt bis heute als Ort der Hoffnung: Neben Exerzitien und Seminaren für Lehrer wird auch die örtliche Bevölkerung gruppenweise zu Themen wie nachhaltige Landwirtschaft, Gesundheit und Wasserversorgung ausgebildet. Die Kursteilnehmer wirken in einem nächsten Schritt als Multiplikatoren, da sie das angeeignete Wissen in den eigenen Dörfern weiterverbreiten. Das Ziel ist, so die Menschen aus der Armut herauszuführen.
Die Arbeit der Marienschwestern und Sr. Elisabeth ist heute wichtiger denn je: Die Menschen in ihrer Diözese leiden weiterhin an Armut und Nahrungsknappheit, was wiederum Auswirkungen auf die Kriminalität hat. Auch die Gesundheitsversorgung ist für viele nicht leistbar – sie müssen ohne ärztliche Versorgung auskommen oder werden von den Marienschwestern aufgenommen. Das Geld fehlt auch in der Bildung – viele Familien können sich das Schulgeld nicht leisten oder die Schulen selbst müssen schließen, weil es ihnen an finanziellen Mitteln fehlt. Auch hier hilft Sr. Elisabeth so gut es geht.
Für ihren großen Mut in ihrer Arbeit in Uganda und kontinuierlichen Einsatz seit 2002 hat Missio Österreich Sr. Elisabeth Brunmayr mit dem Emil-Award in der Kategorie „Missionary from Austria“ ausgezeichnet.
“Missionary from Austria” der letzten Jahre
PREISTRÄGER 2024
Missionary in Austria
DIAKON GEORG MAYR-MELNHOF – Gründer der Loretto Gemeinschaft

Diakon Georg Mayr-Melnhof ist Gründer der Loretto Gemeinschaft, Ehemann und Vater von 4 Kindern. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft, Fachtheologie und Selbstständigen Religionspädagogik war er zwei Jahre lang im Familienunternehmen tätig, bevor er die Privatwirtschaft verließ, um den Weg des Herrn zu gehen: Seit 20 Jahren ist er nun vollzeitlicher Jugendleiter und Diakon.
Die Gründung dieser Gemeinschaft fand ihren Ursprung in einer Wallfahrt nach Međugorje im August 1987: Damals war ein Bus voller Jugendlicher aus Österreich auf dem Weg nach Bosnien, um Gott näher zu kommen. Mit an Bord: Der junge Georg Mayr-Melnhof, der in Međugorje eine tiefgreifende Bekehrung erleben würde.
Monate später, im Oktober 1987, traf sich Georg mit zwei weiteren Jugendlichen in einer Studentenwohnung, um gemeinsam den Rosenkranz zu beten, denn das Erlebnis in Međugorje hatte sie geprägt: Die Sehnsucht, das dort Erlebte zu Hause weiterzuleben war groß. Stück für Stück wuchs dieser Gebetskreis, bis daraus die Loretto Gemeinschaft wurde.
Die Gemeinschaft wuchs in den darauffolgenden fast 40 Jahren stetig und zählt heute über 800 Mitglieder in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien und sogar England. Trotz des Wachstums blieb der Kern der Mission über die vielen Jahre hinweg jedoch derselbe: Die Loretto Gemeinschaft träumt von einem Leben in der Freiheit und Schönheit Gottes!
Besonders Jugendliche konnte die Gemeinschaft für sich gewinnen: Durch Jüngerschaft, Lobpreis und Anbetung lernen junge Menschen das Leben im Heiligen Geist in einer Gemeinschaft kennen. „Wir bieten Dinge an, die Jugendliche vielleicht in einer herkömmlichen Pfarre nicht finden.“, erklärt Georg Mayr-Melnhof.
Die Anziehungskraft für die Jugend bezeugte über viele Jahre auch das jährliche Pfingstfestival „Fest der Jugend“ in Salzburg, das Georg initiiert hat. 2019 nahmen mehr als 10.000 Jugendliche an den Feierlichkeiten teil. Seit 2021 findet das Pfingstfest in vier Ländern an knapp 30 Standorten statt. Insgesamt kamen 2023 12.000 junge Leute zu den letztjährigen Pfingstfestivals.
Für seine einzigartige Arbeit in der Jugendseelsorge und die Missionarsarbeit der Loretto Gemeinschaft in Österreich (und darüber hinaus!) hat Missio Österreich Georg Mayr-Melnhof mit dem Emil-Award „Missionary in Austria“ ausgezeichnet.
“Missionary in Austria” der letzten Jahre
PREISTRÄGER 2024
Star of Mission
ABT GERHARD HAFNER – Abt des Stiftes Admont
Seit vielen Jahren ist Abt Gerhard Hafner mit Missio Österreich verbunden, besonders Priesterpatenschaften sind ihm ein großes Anliegen. So hat er bereits vielen jungen Männern das Priestertum ermöglicht und ihnen eine Zukunft in der Weltkirche geschenkt.
Abt Gerhard Hafner wurde am 1964 in Trieben in der Obersteiermark geboren. Nach der Matura in Stainach und dem Theologiestudium in Graz, wurde er am 1. Juli 1990 im Grazer Dom zum Diözesanpriester geweiht. Bis 1994 war er als Kaplan in Schladming tätig und trat danach in das Noviziat des Benediktinerstifts Admont ein. 1995 legte er die zeitliche und 1999 die feierliche Profess ab.
Von 1996 an bis zu seiner Abtwahl war er Stiftspfarrer und Kirchenrektor der Abteikirche, bis 2012 auch Pfarrer in Hall in der Steiermark. Seit 1996 schon Stellvertreter, war er von 2000 bis 2015 Dechant des Dekanats. Ab November 2008 war er außerdem Prior des Stifts Admont. Er wurde am 25. Jänner 2017 für zwölf Jahre zum 68. Abt des Stiftes Admont gewählt und trat sein Amt im März desselben Jahres an.
Abt Gerhard Hafner hat eine große Liebe für die Weltkirche. Vor einigen Jahren trat Pater Karl Wallner mit einem Herzensprojekt in der Demokratischen Republik Kongo an ihn heran: In der Diözese Popokabaka hatte es bisher kein eigenes kleines Priesterseminar gegeben, um die vielen Berufungen in dieser sehr armen Region ausreichend fördern zu können. Ganz im Geiste des Heiligen Benedikt blickte Abt Gerhard mit großzügiger Barmherzigkeit auf das Anliegen und wurde zu einem großen Unterstützer des Projektes.
Heuer, zum diesjährigen 950-Jahre-Jubiläum des Stift Admont, wird das kleine Seminar mit dem Namen „Petit Séminaire St. Pierre et Paul Popokabaka“ fertiggestellt. Als Zeichen der Verbundenheit mit der Benediktinerabtei Admont ziert eine große Statue des Heiligen Benedikt bereits das Seminar.

Als Dank für seinen außerordentlichen Einsatz für die Zukunft der Weltkirche hat Missio Österreich Abt Gerhard Hafner mit dem Emil-Award als „Star of Mission“ ausgezeichnet.
“Star of Mission” der letzten Jahre
PREISTRÄGERIN 2024
Hero of Charity
TARATRA RAKOTOMAMONJY – Generalsekretärin von VOZAMA

Taratra Rakotomamonjy wurde in der Stadt Fianarantsoa auf dem afrikanischen Inselstaat Madagaskar geboren. Bald verschlug es sie jedoch nach Frankreich, wo sie ihre Schulausbildung und später ihren Master absolvierte.
Auch wenn ihre Familie mit ihr zusammen in Frankreich lebte, sehnte sie sich immer nach ihrer Heimat. So beschloss sie, ein Praktikum auf Madagaskar zu machen, wobei ihr zunehmend die bittere Armut auffiel: Madagaskar ist das zweitärmste Land Afrikas. Zwei Drittel der Menschen haben weniger als zwei Euro am Tag zum Überleben. Etwa die Hälfte der Kinder gilt als mangelernährt. Schockiert von diesen Zuständen, beschloss Taratra, auf Madagaskar zu bleiben, um sich dort für Veränderung einzusetzen.
So engagierte sie sich jahrelang im NGO-Bereich auf Madagaskar und wurde 2014 zur Generalsekretärin des Projektes VOZAMA, das in der Provinz Fianarantsoa aktiv ist und von Missio unterstützt wird. Konkret versucht das Team von VOZAMA die bittere Armut auf Madagaskar – bedingt durch Trockenheit, Missernten und landwirtschaftliches Fehlverhalten – zu bekämpfen und gleichzeitig den Umweltschutz zu stärken.
Einer der wichtigsten Ansätze dazu ist Bildung, welche VOZAMA in entlegene Dörfer bringt, um gerade bei den Kindern anzusetzen. So ist es VOZAMA gelungen, bereits 670 Vorschulen aufzubauen, in denen mehr als 11.700 Kinder eingeschult werden. Mit den Schulen bekommen jedoch auch die Eltern die Möglichkeit, sich in Umwelt- und Gesundheitsfragen fortzubilden und ihre Ernteerträge zu optimieren. Wichtig dabei ist jedoch, dass stets Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird.
Der Umweltschutz spielt auch eine große Rolle: Die Kinder der Vorschulen und die Dorfgemeinschaften forsten gemeinsam Abschnitte des Hochlands mit Bäumen auf, um die weitere Versteppung des Landes zu stoppen. Gut 90 Prozent des einstigen Primärwaldes auf Madagaskar wurden abgeholzt, was massive Folgen auf das Klima hat. So werden landwirtschaftliche Flächen für die Dörfer gesichert und die Kinder erhalten ein Umweltbewusstsein. Bisher wurden über 1 Million Bäume gepflanzt!
Taratra Rakotomamonjy ist in einer katholischen Familie aufgewachsen und sagt, dass die Grundwerte des Glaubens – Hoffnung und Glaube, Liebe, Respekt und Mut – sie stets in ihrem Leben und ihrer Arbeit begleiten. Die Arbeit für eine bessere Welt ist nicht einfach, doch Taratra erklärt: „Der Mut und die unerschöpfliche Energie, die ich im Gebet finde, ermöglichen es mir weiterzukämpfen und jeden Tag neu zu glauben, dass wir mit der Kraft des Heiligen Geistes den Menschen helfen können.“
Für ihren unermüdlichen Einsatz für die Ärmsten der Armen auf Madagaskar hat Missio Österreich Taratra Rakotomamonjy den Emil-Award „Hero of Charity“ verliehen.