Mit Vortragenden aus aller Welt und über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand am 14. April im Hotel Marriott ein Kongress über die selige Missio-Gründerin, Pauline Marie Jaricot statt, mit dem Ziel, die neue Selige bekanntzumachen. Ehrengäste waren unter anderem Emanuel Tran und seine 13-jährige Tochter, die vor 11 Jahren auf die Fürsprache der seligen Pauline Marie Jaricot geheilt wurde. Dieses Wunder war ausschlaggebend für die Seligsprechung.

„Lasst euch von Pauline Marie Jaricot und ihrem Einsatz für die Kirche anstecken“, sagte Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner in seiner Begrüßung. Die aktuell oft frustrierende Kirchensituation solle die Gläubigen nicht herunterziehen, sondern motivieren, an der Glaubensverkündigung dranzubleiben, wie Pater Karl Wallner betonte. „Auch Pauline Marie lebte in einer Zeit, in der die Kirche viele Krisen hatte. Sie gab dennoch nicht auf, sondern tat das, was sie am besten konnte, um den Menschen die Liebe Gottes zu verkünden“, so Pater Karl Wallner.

Weltkirchliche Gäste

Zwei der vier Generalsekretäre der Päpstlichen Missionswerke, Schwester Roberta Tremarelli und Father Dinh Anh Nhue Nguyen. In seinem Vortrag über „die Bedeutung der seligen Pauline Marie Jaricot für die Mission der Evangelisierung von heute“, strich der Missionsvereinigungs-Generalsekretär, Father Ngyuen die Wichtigkeit des Gebetes für die Bekehrung vieler Menschen hervor. Für Pauline Marie Jaricot waren das Gebet und die christliche Nächstenliebe die zentralen Faktoren, die Menschen zum Glauben an den lebendigen Gott zu motivieren. „Wir sollen uns wie Pauline Marie Jaricot vom Gebet und der christlichen Nächstenliebe inspirieren lassen“, so Father Anh Nhue Nguyen in seinem Vortrag.

Schwester Roberta Tremarelli, Generalsekretärin für die Kindermissionswerke sprach in ihrem Vortrag „Wie wirken die Kindermissionswerke weltweit“ über die Kindergebetsinitiative, bei der Kinder für Kinder weltweit beten. Das Kindermissionswerk wurde vor 180 Jahren von Bischof Charles de Forbin-Janson gegründet, mit dem Ziel Kindern in China zu helfen. Über die Jahre wurde das Hilfs- und Bildungsangebot für Kinder in Not auf weitere Länder ausgeweitet.

Auch der Präsident von Missio München, Monsignore Wolfgang Huber war als Vortragender geladen. In seinem Vortrag stellte er den Einfluss der seligen Pauline auf die Arbeit von Missio München in den Fokus. „Seit dem vergangenen Jahr verleiht Missio München einen „Pauline-Preis“ an Frauen, die durch ihren herausragenden Einsatz Hoffnungsträgerin für andere sind“, so Monsignore Huber. Außerdem betonte er, dass die selige Pauline Marie Jaricot durch ihr Leben vorgezeigt hat, dass sich Spiritualität und Handeln gegenseitig befruchten. „Es geht darum in unserer säkularisierten Gesellschaft tätig zu werden und Hoffnung zu verbreiten“, so Monsignore Huber.

Als Vertreter der Päpstlichen Missionswerke in Asien ist der Missio Nationaldirektor aus Sri Lanka, Father Basil Fernando angereist. In seinem Vortrag bedankte er sich für gute Zusammenarbeit zwischen Missio Österreich und Missio Sri Lanka. „Dank der Unterstützung aus Österreich können wir viele Hilfsprojekte umsetzen. Gerade für verarmte Kinder in Sri Lanka ermöglichen wir eine gute Schulbildung“, so Father Basil Fernando.

Aus Polen angereist ist der polnische Missio Nationaldirektor Dr. Maciej Bedzinski, der Pater Karl Wallner einen großen Missionsrosenkranz als Dank für die Einladung überreichte. „In Polen freuen wir uns über eine stetig wachsende Gebetsgemeinschaft. Über unsere Missio-App können Beter miteinander in Kontakt treten und erhalten eine wöchentliche „Lectio divina“, erzählte der polnische Missio Nationaldirektor in seinem Vortrag. Ähnlich wie bei der österreichischen Gebetsinitiative „Gott kann“ beten einige hunderttausende Polinnen und Polen regelmäßig den Rosenkranz für die Weltmission.

Ebenso sprach Professor Hubert Gaisbauer. Der 84-jährige Publizist arbeitete über 30 Jahre für den ORF und leitete unter anderem die Religionsabteilung. Er bezeichnet sich selbst als „Bewunderer der seligen Pauline Marie Jaricot“. In seinem Vortrag machte Professor Gaisbauer auf die „Lungenflügel der Mission“ aufmerksam, die sich aus Gebet und konkreter Nächstenliebe zusammensetzen.

Special Guests

Als Ehrengäste war die Familie Tran eingeladen. Die 13-jährige Mayline Tran wurde vor 11 Jahren auf die Fürsprache der seligen Pauline Marie Jaricot geheilt. Als sie sich im Alter von drei Jahren verschluckt hatte, galt das Mädchen medizinisch als hirntot. Dank einer Novene zu Pauline Marie Jaricot hat das Mädchen überlebt und gilt heute als vollkommen genesen und unbeschadet. „Für meine Familie und mich war dieses Ereignis der Beginn eines vollkommen neuen Lebens. Durch dieses Wunder haben wir und bekehrt. Ich Gott dankbar, dass unsere Tochter Mayline heute lebt“, erzählte Emanuel Tran sichtlich gerührt.

Pauline – ein Leben für die Kirche

Pauline Marie Jaricot lebte von 1799 bis 1862 in Lyon. Die aus einer reichen Seidenfabrikantenfamilie stammende Pauline verkaufte nach ihrer Bekehrung all ihr Hab und Gut und spendete ihr gesamtes Vermögen den Ärmsten in ihrer Heimatstadt Lyon. 1822 gründete sie „Das Werk der Glaubensverbreitung“. Im Laufe ihres Lebens motivierte sie über zwei Millionen Französinnen und Franzosen für die Weltmission zu beten und regelmäßig zu spenden. Dank ihres Einsatzes konnten Schulen, Krankenhäuser und Waisenhäuser in Asien und Afrika gebaut werden. 1862 ist sie selbst völlig verarmt verstorben. Ihr Werk wurde 1922 zu den Päpstlichen Missionswerken weltweit erhoben. Im Mai 2022 – zweihundert Jahre nach der Gründung des Werkes der Glaubensverbreitung – wurde sie in Lyon seliggesprochen.

Print Friendly, PDF & Email