Neues Leben in der Wüste

Mess-Stipendien: Sie sichern die Lebensgrundlage von Priestern in Afrika, Asien und Lateinamerika und ermöglichen ihnen das Überleben. Viele Priester müssten neben ihrem priesterlichen Einsatz arbeiten gehen, wenn sie keine Unterstützung durch Mess-Stipendien hätten.

 

Father Albert Kemboi steht vor einer großen Herausforderung: Der junge Priester aus der Diözese Lodwar im Norden Kenias muss bis zu 80 Kilometer auf schlecht asphaltierten Straßen zurücklegen, um eine der 25 Filialen seiner Pfarre – sogenannte Außenstationen – zu erreichen. Auf den Straßen gibt es viele Schlaglöcher. Im Kofferraum seines Toyotas lie- gen neben zwei Wasserkanistern Ersatzreifen bereit für den Fall einer Reifenpanne. Bei 40 Grad Hitze in der trockenen Halbwüste der Turkana auf das nächste Auto warten zu müssen, ist nicht lustig. Herumstreunende Banditen nutzen am Straßenrand gerne eine solche Panne aus, um vollbepackte Jeeps zu überfallen.

„Ich bin dankbar für die Hilfe von Missio Österreich und hoffe, dass sich mein missionarischer Einsatz unter den Nomaden durch den Erhalt von Mess-Stipendien verbessern wird.“

Father Albert Kemboi

Eine Messe in der Wüste

Mess-Stipendium

In der weiten Steppe wird Father Albert freudig von Turkana-Nomaden empfangen. Zu den Rhythmen der Trommeln begleiten sie ihn tanzend bis zu einer Akazie, in deren Schatten bereits junge Mütter mit ihren Babys warten. Hier wird der junge Priester die Heilige Messe feiern mit den Nomaden, die diesen schattenspendenden Baum mit seinen langen Ästen zu ihrer Kathedrale auserkoren haben. Sie sitzen im Halbkreis am Boden, singen und schütteln dabei ihre Rasseln. Mit ausgebreiteten Armen steht Father Albert unter der Akazie. Für die Feier der Eucharistie fehlt jedoch ein Altar.

 

Der junge Priester weiß sich zu helfen: Er nimmt die beiden Wasserkanister und breitet darüber ein weißes Tuch. Darauf stellt er einen Kelch und eine Patene, die er selbst mitgebracht hat. Während der Liturgie setzt sich Father Albert ab und zu auf den Sitz eines Motorrades, um sich in der sengenden Hitze kurz auszuruhen. „Bisher habe ich nur für eine meiner Außenstationen einen Tisch und einen Stuhl erhalten. Mein großer Wunsch ist, für alle restlichen Filialen meiner Pfarrei einen Tisch und einen Stuhl kaufen zu können, damit ich auch an den anderen Orten würdig die Heilige Messe feiern kann“, schreibt Father Albert an Missio Österreich. Seinem Brief fügt er auch die große Bitte um Mess-Stipendien bei. Sie würden seinen missionarischen Einsatz in der Turkana um vieles erleichtern.

 

Einsatz für das Reich Gottes

In Afrika ergeht es vielen Priestern wie Father Albert oder auch wie Father Imo, der in der Turkana zwischen verfeindeten Nomadenstämmen Frieden stiftet. Sie sind rund um die Uhr im Einsatz für das Reich Gottes. Neben der Feier der Eucharistie stehen sie Menschen in Not bei, kümmern sie sich um Waisenkinder oder setzen sich in Konfliktgebieten für Versöhnung ein. Für ihren Einsatz erhalten sie kein Gehalt. Sie leben nur von den Zuwendungen der Gläubigen, die selbst oft bitterarm sind. Manche von ihnen müssen nebenbei einer Arbeit nachgehen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. In vielen Ländern sind die Mess-Stipendien, die über Missio Österreich weitergeleitet werden, die einzige Lebensgrundlage der Priester. Durch sie können Father Albert, Father Imo und viele andere Priester ihren Dienst in der Heimat erst erfüllen. Sie sind zutiefst dankbar für diese finanzielle Unterstützung aus Österreich.

„Die Menschen in der Turkana brauchen die Unterstützung aus Österreich. Ich freue mich über den Erhalt von Mess-Stipendien. Sie helfen mir, in dieser schwierigen Region meinen priesterlichen Dienst aufrechtzuerhalten.“

Father Imo Bassels

 

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