Der aktuelle Jahresbericht der Päpstlichen Missionswerke in Österreich verzeichnet einen Spendenrekord sowie die damit mögliche Unterstützung von 660 Hilfsprojekten: allen voran im Bereich Bildung, Soziales sowie Katastrophenhilfe.

„Es ist ein Erfolg für die Menschen, denen wir helfen. Wir konnten drei Mal so viel helfen als noch vor einigen Jahren. Wir erleben eine Weltkirche, die vor großen Herausforderungen steht. Nicht nur Armut, sondern auch Verfolgung und Bedrängnis treffen auf die Menschen im Globalen Süden. Für uns von Missio Österreich ist es eine große Freude, dass wir gemeinsam mit unseren kirchlichen Partnerinnen und Partnern vor Ort mehr denn je helfen konnten“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner.

Verstärkt Hilfsprojekte im Bildungsbereich

Der Hauptfokus der geförderten Projekte liegt im Bereich Bildung und wurde gegenüber dem Vergleichsjahr erneut ausgebaut. Mehr als ein Drittel (38,28 Prozent) der gesamten Unterstützungen fließen in generelle Bildungszugänge, insbesondere für Mädchen, die Errichtung von Schulen oder Digitalisierungsprojekte.

Ein Projekt in Lubumbashi, in der Demokratischen Republik Kongo bietet Straßenkindern einen sicheren Zufluchtsort und ermöglicht ihnen einen Zugang zur Schule mit dem Ziel, die Spirale der Gewalt aufzuhalten und ihnen eine Perspektive zu geben. Missio Österreich befreit aber auch Kinder aus der Kobalt-Minen-Sklaverei in Kolwezi und ermöglicht ihnen den Schulbesuch und gibt die Möglichkeit für ein neues Leben.

660 Projektunterstützungen weltweit

Von den insgesamt 660 Projekten in verschiedenen Bereichen wie Soziales, Katastrophenhilfe oder Gesundheit sind 334 in Afrika, 192 in Asien, 78 in Europa, 48 in Amerika und 8 in Ozeanien.

Zu den Hauptprojekten 2022 zählten:

Im Zuge der Ukraine-Nothilfe wurden mehr als sechs Millionen Binnenflüchtlinge, insbesondere Mütter, Kinder und ältere Menschen mit Schlafplätzen, Lebensmitteln und Medikamenten unterstützt (Projektsumme: 202.520 Euro).

Nach dem außergewöhnlich heftigen Monsunregen und Überschwemmungen im Sommer 2022 in weiten Teilen Pakistans, wo mehr als 33 Millionen Menschen betroffen waren, konnte eine Katastrophenhilfe von 190.000 Euro bereitgestellt werden. Im Zuge der Katastrophenhilfe wurde mit fehlenden Lebensmitteln, Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung geholfen.

Nach der schlimmsten Dürre in Kenia seit 70 Jahren haben die Menschen im Norden des Landes alles verloren. Insgesamt 50.800 Euro konnten für dringend benötigte Nahrungsmittel und Viehfutter eingesetzt und damit 400 Familien, die am stärksten betroffen waren, unterstützt werden.

Nachdem sich die Situation aufgrund des islamistischen Terrors in Burkina Faso immer mehr zugespitzt hat, mussten mittlerweile zwei Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen und sind auf der Flucht. Die geflüchteten Familien wurden von Missio und Priester Abbé Louis-Marie mit humanitärer Hilfe, medizinischer Versorgung, Nahrungsmittel sowie Kleidung mit einer Projektsumme von 52.000 Euro unterstützt.

100 Jahre Jubiläum

Das Jahr 2022 markierte ein großes Jubiläum für die Päpstlichen Missionswerke. Vor 100 Jahren, im Jahr 1922, wurden drei französische Missionswerke von Papst Pius XI. zu „Päpstlichen Missionswerken“ erhoben. Im selben Jahr führte Kardinal Gustav Piffl diese auch in Österreich ein. Vor 200 Jahren gründete Pauline Marie Jaricot in einer Zeit rascher politischer und kultureller Umwälzungen zusammen mit anderen Laien in Lyon das „Werk der Glaubensverbreitung“, heute bekannt als Missio. 2022 wurde sie in Lyon seliggesprochen.

Den Höhepunkt der Feierlichkeiten fand das Jubiläumsjahr am 3. November in der Stage3. Im Zuge der großen Jubiläumsgala mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Ehrenschutz sind bereits zum dritten Mal missionarische Persönlichkeiten für ihren Einsatz der Nächstenliebe mit dem „Emil“ – Austria.On.Mission-Award ausgezeichnet worden.

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