Bischöfe von Malawi: Menschen leben unter erbärmlichen Umständen

Nach dem Zyklon “Idai” leben die Menschen in Malawi unter erbärmlichen Umständen, schreibt Bischof Martin Mtumbuka an Missio Österreich. Die Überlebenden des verheerenden Sturms haben alles verloren. Nun versuchen sie in Camps unter den schwierigsten Umständen zu überlebe, erzählt der Bischof von Karonga von seinem Besuch in den Camps.
Tausende Menschen in Malawi mussten wegen Zyklon “Idai” evakuiert werden. Seither harren sie in notdürftigen Flüchtlingscamps aus.  Die Situation in den Camps sei menschenunwürdig und schockierend, schreibt Bischof Martin Mtumbuka aus der Diözese Karonga an Missio Österreich. „Rund 3.000 Menschen sind hier in nur drei Zelten zusammengepfercht – in einem winzigen Schlammloch. Sie haben alles verloren und sind evakuiert worden“, sagt Mtumbuka nach seinem Besuch. „Ich mache mir große Sorgen um diese Menschen und die vielen anderen, die nichts mehr haben. Wir müssen dringend etwas dagegen unternehmen!“
Bischof Martin Mtumbuka (l.) und Bischof Thomas Msusa (r.).
Nchalo Camp im Süden von Malawi
Der Zyklon „Idai“ verwüstete große Teile des Südosten Afrikas, vor allem betroffen sind Mosambik, Simbabwe und Malawi. Der Zyklon war der stärkste Sturm in dieser Region seit Jahrzehnten. Der Präsident von Mosambik, Filipe Nyusi, rechnet mit zumindest 1.000 Toten allein in Mosambik, rund eine halbe Million Menschen sind obdachlos geworden. In Mosambik hat sich ein riesiges Binnenmeer gebildet, wo vorher Häuser und Felder waren.
Die 500.000-Einwohnerstadt Beira in Mosambik ist zu 90 Prozent zerstört.

Schnelle Hilfe notwendig

Bischof Mtumbuka ruft zu schneller Hilfe auf: „Die Menschen in den Zelten schlafen im Schlamm, es fließt Regenwasser in die Zelte.“ Die hygienischen Bedingungen in dem Camp sind für Mtumbuka besorgniserregend, besonders ältere Menschen seien gefährdet: „Es gibt einige alte Menschen in dem Camp – sie sind schwach und warten auf Hilfe.“ Hilfsgüter werden nur sehr schleppend zur Verfügung gestellt, vor allem muslimische Gruppen bringen im Moment Nahrung in das Camp. Der örtliche Bischof Thomas Msusa versucht bei den Menschen zu sein und den Evakuierten zu helfen.

Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner zeigt sich erschüttert von der Katastrophe in Mosambik, Malawi und Simbabwe:
„Wir sind in engem Kontakt mit Projektpartnern in Mosambik, aber auch mit der Kirche in Malawi. Vor allem die vielen Kinder, die betroffen sind, brauchen dringend unsere Hilfe. Die Menschen kämpfen ums Überleben. Es zählt jede Minute!“
Wallner wies vor allem auf die jetzt drohenden tödlichen Krankheiten hin:
„Viele Menschen haben sich auf Bäume geflüchtet und müssen sich gegen wilde Tiere wehren. Andere sitzen auf Hausdächern oder Inseln fest. Das Wasser ist verschmutzt, es droht eine Choleraepidemie.“
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