Alte Tradition wiederbelebt
Missio Österreich sammelt nicht-mehr-gebrauchte liturgische Geräte für die Weltmission. Diese Aktion nennen wir kurz „Kelche für die Weltmission“.
Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner erlebte schon bei seinem ersten Besuch in Afrika, im Senegal, einem zu 95% muslimischen Land, eine Kirche, die inbrünstig und hingebungsvoll die Gottesdienste feiert, allerdings „armselige“, ja rostige Geräte in der Liturgie verwendet. Neues zu kaufen ist teuer, und wir von Missio machen das nicht, denn die Spenden verwenden wir für die Ärmsten der Armen. Mancherorts steht aber vieles herum und verstaubt, manches ist aus Nachlässen da…
“Mir selbst wurden ja in meinem Priesterleben schon einige Kelche und Geräte geschenkt, die ich in die Mission weiterschenken konnte. Das hat immer riesige Freude ausgelöst!”, sagt Pater Karl Wallner. Darum starten wir „Kelche für die Weltmission“.
- Wir sammeln nur kompakte liturgische Gegenstände aus Metall, – also Kelche, Hostienschalen, Monstranzen, Patenen, Kustodien, Ziborien, Klingeln usw. (Für Messgewänder u.ä. haben wir keine Lagermöglichkeit…)
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Wir sammeln nur Gegenstände aus Privatbesitz!
- Wir geben keine künstlerisch wertvollen Gegenstände in die Missionsländer weiter. Künstlerisch wertvolle Gegenstände lassen wir fachmännisch restaurieren und verkaufen sie im Inland. Der Erlös kommt unseren Partnerinnen und Partnern in der Weltkirche zugute.
Wir brauchen neue Ideen, um die Weltkirche zu unterstützen.Darum ist es mir ein persönliches Herzensanliegen, dass wir eine Tradition wieder aufnehmen, die es schon früher bei Missio gab: Wir sammeln nicht-mehr-gebrauchte liturgische Geräte für die Weltmission. Diese Aktion nennen wir kurz „Kelche für die Weltmission“.
Father Imo Basols hat in Rom studiert und wirkt jetzt wieder in seiner Heimat, der „Turkana“ in der Diözese Lodwar, das ist eine sehr trockene Gegend im nördlichen Kenia. Er kommt aus einer muslimischen Familie und wurde nach alten Stammesritualen initiiert: er musste mit anderen Burschen einen Löwen töten. Das kann er sehr bildreich schildern… Auf seiner Stirn trägt er deshalb eine Narbe, die ihn als „Warrior“, als „Krieger“ ausweist. Mit 15 empfing er die Taufe, was auch sehr mutig war. Als Pfarrer war er schon mehrmals in Todesgefahr, weil er zwischen verfeindeten Stämmen vermittelt hat. Bewaffnete standen bei der Messe plötzlich mit angelegtem Gewehr vor ihm. Von einer Sonntagsmesse zur anderen muss er beim Autofahren das Messgewand anlassen, weil nur so die Banditen vor dem „heiligen Mann“ Respekt haben. Father Imo verwendet jeden Euro, den wir ihm von Missio geben, für die arme Landbevölkerung, z.B. kauft er Boote für arme Fischerfamilien am Turkana-See . Er hat sich über den Kelch und die Hostienschale, die aus dem Nachlass eines Priesters stammen, riesig gefreut. Darum geht es uns bei „Kelche für die Weltmission“.
Fotos: Forum Goldschmiede/Charlotte Schwarz