“Missio”-Kardinäle beim Konklave ab 7. Mai vertreten

18 Kardinäle aus 17 afrikanischen Staaten sind ab 7. Mai Teil des Konklaves und beraten über das Profil des künftigen Papstes. Unter ihnen sind fünf, die durch eine Missio-Priesterpatenschaft während ihres Studiums unterstützt worden sind. Vier von ihnen stammen aus Afrika. Weitere wahlberechtigte Kardinäle stehen seit Jahren im engen Austausch mit Missio Österreich für gemeinsame Entwicklungsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Beim Konklave, das kommende Woche beginnen wird, kommen insgesamt 135 Kardinäle aus aller Welt zusammen. 108 von ihnen ernannte Papst Franziskus während seines Pontifikates. Besonders bedeutend war für Papst Franziskus die junge, wachsende Kirche in den Ländern des Globalen Südens.

Präsenz aus der Weltkirche beim kommenden Konklave: „Mehr Kardinäle als je zuvor stammen aus den jungen dynamischen Kirchen des Globalen Südens. Wir erleben dort heute eine gläubige, liebesstarke und wachsende Weltkirche. Das macht mir Hoffnung für das Konklave.“ Besonders freut sich Pater Karl Wallner über fünf „Missio-Kardinäle“. „Sie sind ein lebendiges Zeugnis für die Arbeit der Päpstlichen Missionswerke“, so der Nationaldirektor. Die Kardinäle aus Tansania, Ruanda, Madagaskar, Papua-Neuguinea und dem Südsudan wurden allesamt während ihres Studiums durch Priesterpaten in Österreich finanziell unterstützt. Sie sind in ihren Heimatländern starke Stimmen gegen soziale Ungerechtigkeit, setzen sich für Frieden und Dialog ein.

Die fünf „Missio“-Kardinäle

Kardinal Antoine Kambanda aus Ruanda, Erzbischof von Kigali. Während seines Theologiestudiums und seiner Priesterausbildung in den 1980er Jahren wurde er durch eine Missio-Priesterpatenschaft unterstützt und am 8. September 1990 vom Heiligen Papst Johannes Paul II. zum Priester geweiht. Im Mai 2013 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Kibungo. Im November 2018 wurde er schließlich zum Erzbischof von Kigali ernannt und ein Jahr später ins Kardinalkollegium aufgenommen. Er ist Mitglied der Kongregation für das Katholische Bildungswesen und Mitglied im Dikasterium für Kultur und Bildung. Es wäre bezeichnend, wenn der künftige Papst von einem mittlerweile heiliggesprochenen Papst zum Priester geweiht worden wäre.

Kardinal Stephen Ameyu Martin Mulla aus dem Sudan, Erzbischof von Juba im Südsudan. Auch er wurde während seiner priesterlichen Ausbildung mittels einer Missio-Priesterpatenschaft unterstützt. Am 21. April 1991 empfing er das Sakrament der Priesterweihe. Im Jänner 2019 ernannte ihn Papst Franziskus zunächst zum Bischof von Torit. Im Dezember desselben Jahres ernannte ihn Franziskus zum Erzbischof von Juba. Im September 2023 erfolgte die Einberufung ins Kardinalkollegium.

Kardinal Désiré Tsarahazana aus Madgaskar, Erzbischof Toamasina in Madagaskar.

Während seiner Ausbildung zum Priester wurde auch er durch eine Missio-Priesterpatenschaft unterstützt und schließlich am 28. September 1986 zum Priester geweiht. Der Heilige Papst Johannes Paul II. ernannte ihn im Oktober 2000 zum ersten Bischof von Fenoarivo Atsinanana. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn schließlich am 24. November 2008 zum Bischof von Toamasina. Knapp zwei Jahre später wurde die Diözese Toamasina zur Erzdiözese erweitert und Tsarahazana schließlich zum Erzbischof befördert. Im Juni 2018 erfolgte die Einberufung ins Kardinalkollegium durch Papst Franziskus. Seitdem ist er auch Mitglied in der Kongregation zur Evangelisierung der Völker. Die Herzensanliegen von Kardinal Tsarahazana sind vor allem die Armutsbekämpfung, Kampf gegen Korruption und die Förderung echter Berufungen trotz größter Armut. Bekannt ist der Kardinal außerdem für seine bescheidene Art. Er geht die meisten Wege zu Fuß, auch in abgelegene Dörfer.

Kardinal Protase Rugambwa aus Tansania, Erzbischof von Tabora

Dank einer Missio-Priesterpatenschaft konnte seine Priesterausbildung unterstützt werden. Der Heilige Papst Johannes Paul II. spendete ihm am 2. September 1990 das Sakrament der Priesterweihe. Bereits 2002 wurde er Mitarbeiter für die Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom. Im Jänner 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Kigoma. Im Jahr 2012 wurde er schließlich beigeordneter Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und zum Präsidenten der weltweit tätigen Päpstlichen Missionswerke (Missio). Im September 2023 wurde er durch Papst Franziskus ins Kardinalkollegium einberufen. Kardinal Kambandas Herzensanliegen sind neben der Treue zur Lehre Christi, die Förderung der Einheit der Kirche und der afrikanischen Perspektive auf die Weltkirche, und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Sein Wahlspruch lautet: „Geht hinaus in die ganze Welt“

Kardinal John Ribat aus Papua Neuguinea, Erzbischof von Port Moresby

Auch Kardinal Ribat wurde über eine Missio-Priesterpatenschaft während seiner Ausbildung gefördert und unterstützt. Am 1. Dezember 1985 empfing er die Priesterweihe. Der Heilige Papst Johannes Paul II. ernannte ihn im Jahr 2000 zunächst zum Weihbischof. Später wurde er Bischof und schließlich erfolgte im Jahr 2008 die Ernennung zum Erzbischof von Port Moresby. 2016 nahm ihn Papst Franziskus ins Kardinalkollegium auf. Kardinal Ribat mahnt vor den Gefahren des Klimawandels und Umweltzerstörungen. Eine Aussage über die Klimakrise: „Mutter Erde weint – wir müssen handeln.“ Sein Wahlspruch lautet: „Frieden durch das Herz Jesu“

In den kommenden Tagen stellt Missio Österreich die Kardinäle detaillierter auf den Social-Media-Kanälen und unter www.missio.at vor.