Im Herzen Afrika entsteht etwas Großes!

Ein Reisebericht von Simone Sommer

Der erste bleibende Eindruck ist für mich der Campus von St. Marys National Seminary, dem Priesterseminar. Der Campus ist voller Leben und ich freue mich, die Seminaristen in ihren weißen Soutanen zu sehen. Im Seminar studieren unglaubliche 212 Seminaristen.

Kurz vorher sind wir am Flughafen in Kampala, in Uganda, im Herzen Afrikas angekommen, und werden herzlich von Pater Paul Masolo, dem Rektor des St. Mary`s National Seminary Gbaba, begrüßt.

Uganda

Jutta Becker, meine Kollegin und ich verbringen eine Woche im Priesterseminar in Ghaba und treffen dort 18 Rektoren von 18 Priesterseminaren aus vielen Ländern Afrikas. Missio Österreich unterstützt seit vielen Jahren diese Priesterseminare und hat alle Rektoren zu einer Weiterbildung nach Kampala eingeladen.

Am Sonntag habe ich die Möglichkeit mit Seminaristen zu reden und höre spannende Berufungsgeschichten. Emmanuel, ein Student aus dem Südsudan erzählt mir seine berührende Geschichte. Er wird während der Kriegszeit im Südsudan geboren und muss mit seiner Familie schon bald fliehen. Ja, sogar mehrmals. Sie leben jahrelang im Flüchtlingslager. In dieser Zeit hat der kleine Emmanuel viele hilfsbereite und vor allem mutige Priester kennengelernt, die den Menschen im Flüchtlingslager und vor allem seiner Familie sehr geholfen haben. Das Beispiel der tatkräftigen Priester spornt ihn an, diesen Weg zu gehen. Zukünftig will er diese Liebe an Menschen weitergeben, die er selbst so bedingungslos empfangen hat. Emmanuel erwähnt immer wieder, wie dankbar er für die finanzielle Hilfe aus Österreich ist.

„Wir beten für Österreich. Wir hoffen dass die Menschen in Österreich weiterhin die Not sehen und uns beistehen und helfen.“

– Emmanuel, Student aus dem Südsudan

UgandaEin anderer Seminarist, Joachim, erzählt mir, dass er in einer sehr armen Familie aufgewachsen ist. Seine Eltern waren Alkoholiker. Als kleines Kind lernt Joachim in seiner Pfarre einen Priester kennen, der ihm beibringt, wie man Tomaten und Zwiebeln anpflanzt. Mit dem Verkauf der Tomaten und Zwiebeln verdient Joachim ein bisschen Geld und finanziert damit sein erstes Schulgeld. Später wird auch die Mutter von Joachim Kaffee-Setzlinge anpflanzen und somit ihrem Sohn ein wenig Geld für sein Studium beisteuern.

Am Schluss unseres Gespräches sagt mir Joachim noch, wie dankbar er für die Spenden aus Österreich ist.

„Mit der Gnade Gottes werde ich Priester.“

Joachim, Seminarist

Wir begrüßen die Rektoren aus Tanzania, Burkina Faso, Kamerun, Nigeria, Burundi, Ghana, Benin, Kenia,  Ruanda und Uganda. Für Jutta und mich ist es eine große Freude, sie alle kennenzulernen.

Besonders freue ich mich, den Rektor aus dem Südsudan kennen zu lernen. In diesem Land herrscht nach wie vor ein grausamer Bürgerkrieg. Die Seminaristen im Südsudan studieren wirklich unter schwierigsten Bedingungen.

Wir freuen uns auch sehr, den Erzbischof Cyprian Kizito Lwanga und den Bischof Kaggwa begrüßen zu dürfen.

Hier gehts zu Teil 2!

Priesterpatenschaften

Ein Blick nach Afrika, Asien oder Lateinamerika zeigt: Die Kirche lebt! Und sie wächst. Das schönste Zeichen für die Lebendigkeit sind die zahlreichen Berufungen. Gott ruft auch heute junge Menschen in seine Nachfolge, in den Dienst als Priester. Gerade hier erhalten wir von Missio Österreich die meisten Anfragen von Bischöfen aus den armen Ländern. Die meisten Seminaristen stammen aus ärmlichen Verhältnissen. Missio Österreich hat zur Zeit schon mehr als 2.000 Priesterpatenschaften. Die Priesterpatenschaften sind eine großartige Möglichkeit die Zukunft von jungen Menschen gewaltig zum Positiven zu verändern und gleichzeitig zur Verbreitung des Glaubens beizutragen. Es fühlt sich einfach gut an.

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