Die mächtige Agrarindustrie zerstört für immer größere Sojaanbauflächen den Regenwald im Amazonas und damit auch den Lebensraum und die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung. Die Erzdiözese Santarém hilft den betroffenen Gemeinden.
“Unser Dorf ist umgeben von Sojafeldern großer Produzenten. Seitdem sie hier sind, gibt es auf unseren Feldern immer mehr Schädlinge, die unsere Ernte zerstören. Unsere Hauptwasserquelle, der Fluss Igarapé, ist durch die giftigen Spritzmittel stark verschmutzt. Viele von uns haben deshalb gesundheitliche Probleme“, sagt Josenildo Munduruku, Chef des Dorfes Açaizal im brasilianischen Amazonas. Viele indigene Gemeinden wie die von Josenildos kämpfen mit den Folgen der aggressiven Agrarindustrie in der Region. Die großen Agrarunternehmen roden rücksichtslos und großflächig den Regenwald, um Anbauflächen für die Sojaproduktion zu schaffen. „Sie zerstören unseren Lebensraum. Ohne den Wald fehlt uns eine wesentliche Nahrungs- und Einnahmequelle. Stattdessen atmen wir die giftigen Dämpfe von den Sojaplantagen ein“, klagt Josenildo Munduruku.
Kirche verhilft zu Recht
Gemeinsam mit der lokalen Universität hat sich die Erzdiözese von Santarém zum Ziel gesetzt den betroffenen indigenen Gemeinden zu helfen. Dafür untersucht ein Team den Gesundheitszustand der Familien, die in den Sojaanbaugebieten leben und dort den Pestiziden der Agrarindustrie ausgesetzt sind. Ebenso erfassen sie die Folgen dieser Anbaumethoden für die Umwelt. Josenildo ist als Dorfoberhaupt ein wichtiger Teil des Programms: „Ich mobilisiere und motiviere die Gemeinde, an der Datenerhebung teilzunehmen, damit uns geholfen werden kann.“ Mit den gesammelten Daten und den daraus gewonnenen Erkenntnissen gehen Anwälte und Rechtsexperten gegen die Sojaproduzenten vor: Einerseits, um die fortschreitende Zerstörung des Regenwaldes einzudämmen, andererseits, um Entschädigungszahlungen für die betroffenen Dörfer und Gemeinden zu fordern.
Konkrete Hilfe für die Familien
Josenildo und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner von Açaizal lernen außerdem, wie sie natürliche Dünger und Insektenschutzmittel selbst herstellen können. Dadurch können sie trotz der verkleinerten Fläche erfolgreich Obst und Gemüse anbauen, um ihre Familien zu ernähren. „Wir brauchen diese Schulungen dringend, die meisten von uns wissen nichts über diese natürlichen Methoden. Und wir können nicht allein gegen die mächtige Agrarindustrie ankämpfen. Mithilfe der Diözese und der Universität haben wir die Chance, in unserer Heimat zu bleiben und besser mit den Gefahren um uns herum umzugehen.“
Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende den Menschen im Amazonas!
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- Für 34 Euro können die Wissenschaftler bei ihren Dorfbesuchen verpflegt werden.
- Mit 52 Euro beteiligen Sie sich an den Kosten für die Rechtsberatung für eine indigene Gemeinde.
- Für 166 Euro kann das Team der Erzdiözese einen Monat einen Geländewagen mieten, um zu den Dörfern zu gelangen.