Pfarre Guntersdorf und Pfarre Tyazo

Zwei Holzboote für den täglichen Schulweg von Kindern in Ruanda: Durch die Unterstützung dieses Projekts hat die Pfarre Guntersdorf innerhalb weniger Monate 300 Kindern Zugang zu Bildung ermöglicht. Eine Partnerschaft, die das Leben verändert.

Mit viel Sorgfalt und Liebe schiebt sie Perle nach Perle auf das zierliche Metallgerüst. Ein glänzender Stern entsteht, der adventliche Stimmung in die Häuser des Pfarrgebiets bringen soll. Maria Zehetgruber investiert gemeinsam mit anderen engagierten jungen Frauen der Pfarre Guntersdorf viele Stunden in die Vorbereitung des Adventmarkts der Pfarre. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt einem Projekt zugute, das den Guntersdorfern mittlerweile besonders am Herzen liegt. Seit Herbst 2017 hat die Pfarre Guntersdorf eine Projektpartnerschaft mit der Pfarre Tyazo in Ruanda.

„Durch unsere Hilfe kommen die Kinder der Insel Ruzi sicher in die Schule. Es ist schön, auf diesem Weg Nächstenliebe auch wirklich zu leben.“ Die 25-Jährige ist begeistert, mit anderen Menschen in der Pfarre ihren Glauben konkret zu leben: „Das ist eine echte Partnerschaft. Wir sind über WhatsApp und E-Mail miteinander in Kontakt, tauschen uns aus und sind miteinander als Kirche auf dem Weg.“ Außerdem hat es die Pfarre innerhalb weniger Monate geschafft, das gesamte Projekt durch pfarrliche Initiativen zu finanzieren. Die Pfarre Guntersdorf liegt im Vikariat unter dem Mannhartsberg im Bezirk Hollabrunn. Für die Pfarre verantwortlich ist Moderator Pater Ludwig Maria Gmoser, der selbst schon in Afrika war und gerne einen Blick über die Pfarrgrenzen hinaus wirft. In Guntersdorf leben 710 Gläubige. Das Interesse an der Weltkirche und konkretem sozialen Engagement ist in der Pfarrgemeinde groß.

Blick über den eigenen Tellerrand

Schon lange hat sich der Pfarrgemeinderat von Guntersdorf überlegt, Menschen in Afrika, Asien oder Lateinamerika zu unterstützen. Durch die Vermittlung von Missio kam die Pfarre auf das Schulschiffsprojekt in Ruanda. Die Menschen in der Pfarre haben dafür sofort Feuer gefangen, erzählt die ehrenamtliche Mitarbeiterin Roswitha Huber: „Wir haben alle gemerkt, dass es gut tut, einen Blick über die eigenen Pfarrgrenzen hinaus zu werfen. Die Weltkirche belebt und bereichert den pfarrlichen Alltag.“ Nicht nur der Erlös des Adventmarkts hat das Projekt in Ruanda unterstützt, die Gläubigen haben verschiedene kreative Ideen entwickelt, wie sie helfen können:„Wir haben zum Beispiel das Bild eines Schiffs auf ein großes Poster gedruckt, kleine Puzzlesteine ausgeschnitten und jeden Stein um 10 Euro verkauft“, so Roswitha Huber. Ministrantinnen und Ministranten der Pfarre sind dann im Pfarrgebiet gemeinsam von Haus zu Haus gezogen und haben für die Aktion geworben. „Das ist wahnsinnig gut bei den Menschen angekommen: sowohl bei den aktiven Katholiken als auch bei jenen Menschen, die kaum einen Bezug zur Pfarre haben. So sind wir auch mit diesen Menschen ins Gespräch gekommen.“

 

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