Eines der größten Anliegen von Papst Franziskus war die Mission. In seinem ersten apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ (Freude des Evangeliums), welches als programmatischer Wegweiser für sein Pontifikat gesehen werden kann, behandelt der Argentinier besonders das Thema der „Evangelisierung“ in der heutigen Welt. Er wünscht sich eine Kirche, die sich wieder bewusst macht, dass sie in ihrem Grundauftrag missionarisch ist. Diesen Wunsch nach einer missionarischen Kirche bringt der verstorbene Heilige Vater immer wieder und auf unterschiedlichste Weise zum Ausdruck.

So erklärte er beispielsweise den Oktober 2019 zum „Außerordentlichen Monat der Weltmission“. In seiner Botschaft dazu schrieb er: „Es ist ein Auftrag, der uns direkt angeht: Ich bin immer eine Mission; du bist immer eine Mission; jede Getaufte und jeder Getaufte ist eine Mission. Wer liebt, setzt sich in Bewegung, es treibt ihn von sich selbst hinaus, er wird angezogen und zieht an, er schenkt sich dem anderen und knüpft Beziehungen, die Leben spenden. Niemand ist unnütz und unbedeutend für die Liebe Gottes. Jeder von uns ist eine Mission in der Welt, weil er Frucht der Liebe Gottes ist.“

Papst Franziskus hob in diesem Zusammenhang besonders die Päpstlichen Missionswerke hervor. Mit der Kurienreform machte er sich sogar zum Leiter des Dikasteriums für Evangelisierung, zu dem die Päpstlichen Missionswerke gehören. Immer wieder erklärte und bekräftigte der Heilige Vater, wie wichtig “seine” Missionswerke für eine neue missionarische Begeisterung in der Kirche weltweit seien.

„Ich möchte euch sagen, dass ihr mir besonders am Herzen liegt, denn ihr unterstützt mich darin, die Aktivität der Evangelisierung, Paradigma jedes Werkes der Kirche, immer lebendig zu erhalten. Das Missionarische ist Paradigma jedes Werkes der Kirche: es ist eine paradigmatische Haltung. Denn der Bischof von Rom ist gerufen, nicht nur Hirte seiner Teilkirche zu sein, sondern der Gesamtkirche, damit das Evangelium bis an die äußersten Grenzen der Erde verkündet wird. Und bei dieser Aufgabe sind die Päpstlichen Missionswerke ein bevorzugtes Instrument in den Händen des Papstes […]. Denn die Missionswerke tragen das Adjektiv »päpstlich«, weil sie direkt dem Bischof von Rom unterstellt sind, mit dem besonderen Zweck, tätig zu werden, damit allen die kostbare Gabe des Evangeliums angeboten wird. Sie sind auch heute noch von großer Aktualität, ja sogar notwendig, weil es sehr viele Völker gibt, die Christus noch nicht kennen und Ihm noch nicht begegnet sind, und es ist dringend notwendig, neue Formen und neue Wege zu finden, damit die Gnade Gottes das Herz jedes Mannes und jeder Frau berühren und zu Ihm führen kann.”

Botschaft an die Päpstlichen Missionswerke 2013

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„Die Päpstlichen Missionswerke sind das vorrangige Werkzeug, das die »missio ad gentes« ins Gedächtnis ruft und großherzig für sie Sorge trägt. Daher wende ich mich an euch als diejenige, die das missionarische Bewusstsein der Ortskirchen fördern und formen: Fördert mit geduldiger Beharrlichkeit die missionarische Mitverantwortung. Es gibt großen Bedarf an Priestern, geweihten Personen und gläubigen Laien, die, von der Liebe Christi ergriffen, gekennzeichnet sind von der Leidenschaft für das Reich Gottes und bereit, sich auf den Weg der Evangelisierung zu machen.”

Botschaft an die Päpstlichen Missionswerke 2014

„Die Päpstlichen Missionswerke bringen ihren Dienst an der Gesamtheit der Kirche als weltweites Netz zum Ausdruck, das den Papst in seinem missionarischen Einsatz mit dem Gebet – der Seele der Mission – und den karitativen Gaben der Christen auf der ganzen Welt unterstützt. Ihr Beitrag hilft dem Papst bei der Evangelisierung der Teilkirchen (Werk der Glaubensverbreitung), bei der Ausbildung des örtlichen Klerus (Werk des heiligen Apostels Petrus), bei der Erziehung zu einem missionarischen Bewusstsein der Kinder der ganzen Welt (Kindermissionswerk) und in der missionarischen Glaubensunterweisung der Christen (Päpstliche Missionsvereinigung).“

Botschaft zum Weltmissions-Sonntag 2019

 

„Die Missionswerke, die im Laufe der Zeit zu einem in allen Kontinenten verbreiteten Netzwerk geworden sind, spiegeln bereits in ihrer Struktur die Vielfalt der Akzente, Lebensbedingungen, Probleme und Gaben wider, die das Leben der Kirche an den verschiedenen Orten der Welt prägen: eine Pluralität, die vor ideologischen Vereinheitlichungen und kultureller Einseitigkeit schützen kann. In diesem Sinne kann man auch durch die Päpstlichen Missionswerke das Geheimnis der Universalität der Kirche erfahren.”

Botschaft an die Päpstlichen Missionswerke 2020

„Der größte Traum besteht in einer immer engeren und koordinierten missionarischen Zusammenarbeit zwischen allen Gliedern der Kirche. In diesem Prozess spielt ihr eine wichtige Rolle, an den euch auch das Motto von Pater Manna für die Päpstliche Missionsunion erinnert: »Die ganze Kirche für die ganze Welt.« Ich bestärke euch in eurer Berufung, Sauerteig zu werden, um dazu beizutragen, den missionarischen Stil in der Kirche sowie die Unterstützung für die Werke der Evangelisierung zu fördern und zu ermutigen.”

Botschaft an die Päpstlichen Missionswerke 2023

„Liebe Brüder und Schwestern, ich träume weiterhin von der ganzen Kirche als eine missionarische und von einer neuen Zeit des missionarischen Handelns der christlichen Gemeinschaften. Und ich wiederhole Moses’ Wunsch für das Volk Gottes auf dem Weg: »Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde!« (Num 11,29). Ja, mögen wir alle in der Kirche das sein, was wir schon durch die Taufe sind: Propheten, Zeugen, Missionare des Herrn! In der Kraft des Heiligen Geistes und bis an die äußersten Grenzen der Erde.”

Botschaft zum Weltmissions-Sonntag 2022