Missio Österreich feierte 2022 das 100-jährige Bestehen. Das ganze Jahr über fanden Feierlichkeiten und Infoveranstaltungen zum Thema Weltmission statt. Am 3. November erreichten die Festlichkeiten ihren Höhepunkt. Mit einer Festtagung im Stift Heiligenkreuz über die Selige Pauline Marie Jaricot und der dritten Austria.On.Mission-Award-Show am Abend in Wien fand das Jubiläum einen feierlichen Abschluss.

Ohne Pauline wären wir nicht Weltkirche

In Kooperation mit der Hochschule Heiligenkreuz lud Missio Österreich zu einer Festtagung über die Selige Pauline Marie Jaricot ein. Bei dieser Veranstaltung wurde die Gründerin der Päpstlichen Missionswerke, die Selige Pauline Marie Jaricot, gewürdigt. Im Alter von 23 Jahren gründete die Selige Französin im Jahr 1822 das „Werk der Glaubensverbreitung“, in „einer Zeit, in der es um die Kirche noch schlechter bestellt war als heute“, sagte Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. 100 Jahre später wurde ihr Werk schließlich zu den in 120 Ländern vertretenen „Päpstlichen Missionswerken“ erhoben. Im heurigen Mai wurde Pauline in Lyon seliggesprochen. „Ohne Pauline Marie Jaricot wären wir heute nicht Weltkirche“, ist Pater Karl Wallner überzeugt.

Pauline – das Organisationsgenie

Die Seligsprechung geht auf ein Heilungswunder zurück. Die 13-jährige Mayline Tran wurde im Alter von sieben Jahren als hirntot erklärt. Auf die Fürsprache der Seligen Pauline Marie Jaricot wurde sie schließlich „von den Toten erweckt“ wie Pater Karl Wallner betonte. Der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim würdigte die neue Selige: „Diese Frau brannte vor Liebe und war zugleich ein Organisationstalent“. 1822 motivierte Pauline Marie Jaricot über zwei Millionen Franzosen zum Rosenkranzgebet und zu einer wöchentlichen Spende. Ehrengast der Tagung war der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Kurienerzbischof Giampietro Tal Doso. Er würdigte die Arbeit von Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner und seinem Team und sprach über das missionarische Wirken heutzutage. In seinem Vortrag sprach er ebenso über das Leid, das Pauline in ihrer Nachfolge Christi erlitten hat. Die heutigen Missionarinnen und Missionare „bezeugen mit ihrem Leben, dass auch das Leid Frucht bringt“, so der Präsident der Päpstlichen Missionswerke. Der Rektor der Hochschule Heiligenkreuz, Pater Wolfgang Buchmüller brachte in seiner Ansprache die weltkirchliche Initiative der Hochschule hervor. ‘‘In Heiligenkreuz studieren Priesterseminaristen aus Afrika und Asien. Gemeinsam mit Missio Österreich unterstützen wir die Priesterstudenten im Globalen Süden“, so der Rektor. Professor Hubert Gaisbauer berührte im Anschluss die Teilnehmer der Tagung mit seinem emotionalen Vortrag. Der ehemalige Leiter der ORF-Religionsabteilung bewunderte Pauline „als visionäre, sozialtatkräftige und gleichzeitig tiefspirituelle Frau.“ Für die Moderatorin der Tagung, Missio-Mitarbeiterin und Autorin Anne Fleck gehen „starke, betende und demütige Frauen Hand in Hand mit starken, betenden und demütigen Männern“, um die Kirche von heute voranzubringen. Für Anne Fleck sei Pauline eben solch eine Frau gewesen.

Ehrung für Missionarinnen und Missionare

Am Abend wurde zum dritten Mal infolge der „Emil“ im Zuge der Austria.On.Mission-Gala an missionarische Persönlichkeiten verliehen. Der Bronze-Esel ist für Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner ein „Symbol für unbedankte Arbeit.“ Denn: „In vielen Ländern bekommt dieses Tier kaum Beachtung – ähnlich wie die Missionarinnen und Missionare. Sie stellen sich ganz in den Dienst an den Nächsten. Dank für ihre Arbeit erhalten sie oft keinen. Ich bewundere die heurigen Geehrten für ihr liebendes Herz für die Ärmsten und ihre bedingungslose Hingabe.“

Zur großen Gala, die gleichzeitig den Abschluss des Jubiläumsjahres markierte, kamen prominente Gäste. Unter anderem der Präsident der Päpstlichen MissionswerkeKurienerzbischof Giampietro Dal Toso, der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro López Quintana, Referatsbischof Werner Freistetter, Weihbischof Franz Scharl, Abt Maximilian Heim (Heiligenkreuz), Gudrun Kugler (Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat), Barbara Stöckl, Beatrice Turin, Jenny Posch, Clemens Unterreiner, Fadi Merza, Mario Reichel (Geschäftsführer von der Firma Blitzblank und langjähriger Unterstützer).

Große Anerkennung für Missio Österreich

Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke weltweit, Erzbischof Giampietro Dal Toso, dankte der österreichischen Missio-Nationaldirektion für allen „missionarischen Einsatz“ und die österreichweite Vernetzung durch die Missio-Diözesandirektionen: „Es wird durch Missio Österreich sichtbar, dass ihre Arbeit für die Mission in den Ländern des Globalen Südens einen positiven Niederschlag auf die Evangelisierung im eigenen Land darstellt.“ Er lobte außerdem die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Missio-Nationaldirektionen weltweit.

Die Emil-Preisträger 2022

Heuer ging der „Emil“ in der Kategorie „Star of Mission“ an den Grazer Anton Stadler, der sich nicht nur in seiner Gemeinde um Arme und Obdachlose kümmert, sondern seit vielen Jahren Projekte in Südafrika, Tansania, Kenia, Myanmar, Kamodscha und auf den Philippinen unterstützt.

In der Kategorie „Missionary in Austria“ wurde Bruder Georg Schwarz geehrt, der im burgenländischen Kleinfrauenhaid das Haus der Gemeinschaft Cenacolo leitet. Durch sein Vorbild und seine Arbeit mit suchtkranken Jugendlichen macht der geweihte Bruder  Gottes Liebe und Barmherzigkeit in der Welt sichtbar.

Der „Emil“ in der Kategorie „Missionary from Austria“ wurde schon im Mai an Salesianer-Pater Johann Kiesling verliehen, der sich trotz seiner 88 Jahre nach wie vor täglich für die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo einsetzt.

„Hero of Charity“ 2022 wurde die Ordensobere der Schwestern vom Guten Hirten in Kolwezi, Jane Wainoi Kabui. Gemeinsam engagieren sie sich im Südosten der Demokratischen Republik Kongo gegen moderne Sklaverei, häusliche Gewalt, Prostitution und Kinderarbeit. Durch ihren Einsatz ermöglichte die Schwestern bereits 3.500 Kindern einen Ausstieg aus der gefährlichen Arbeit in den Minen ermöglichen und ihnen Bildung, Nahrung und Gesundheit bieten.

Pauline-Jahr 2023

Zwar ging das 100-Jahrjubiläum mit der Austria.On.Mission-Gala zu Ende. Grund zum Feiern gibt es aber im kommenden Jahr reichlich. Missio-Nationaldirektor Pater Karl rief am Ende der Gala das Jahr 2023 zum “Pauline-Jahr” aus, in dem unter anderem die Kisi-Kids mit ihrem Musical über die Selige durch ganz Österreich touren werden. ‘‘Hiermit spreche ich das Jahr 2023 zum Pauline-Jahr aus.“ Somit dürfen wir gespannt sein und uns auf das kommende Pauline-Jahr freuen. Die Premiere des Musicals „Pauline – Mut verändert die Welt“ findet am 15. April 2023 im Stadtsaal Vöcklabruck statt.

Print Friendly, PDF & Email