Nothilfe dringend nötig

Überfüllte Spitäler, kaum Medikamente und zu wenig Sauerstoff. Mit bis zu 400.000 neuen Covid-Fällen pro Tag kollabiert Indiens Gesundheitssystem. Die Schwächsten trifft die Tragödie am härtesten. Die Missio-Partner vor Ort tun alles, um jetzt ihr Leid zu lindern – und sie brauchen dafür dringend Ihre Unterstützung.

Wer hat sie nicht gesehen, die Bilder der nächtlichen Rauchschwaden über improvisierten Krematorien inmitten von Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Es sind apokalyptische Szenen die dem „Inferno“ von Dante gleichen, wie eine Zeitung festhält. Und sie verdecken doch das Drama, das sich unten, in den Städten und Dörfern von Indien, gerade entfaltet.

Augenzeuge der Katastrophe

Langjährige kirchliche Partner wenden sich in diesen Tagen verzweifelt an Missio Österreich. Sie sind krisenerprobte Profis, die es gewohnt sind, schwierige Situationen zu meistern und die nun doch kaum mehr weiterwissen angesichts des Ausmaßes der Katastrophe.

Franklin Menezes ist Direktor der Caritas in Kalkutta und er hat Tränen in den Augen, wenn er verfolgt, wie Indien mit offiziell bis zu 400.000 neuen Covid-Fällen pro Tag immer tiefer in die Katastrophe abgleitet: „Vor den Spitälern stehen die Rettungswägen Schlange. Darin liegen Menschen, die in Betten aufgenommen werden sollen, die es längst nicht mehr gibt. Die Sauerstoff erhalten sollen, der gar nicht mehr vorhanden ist. Die von Schwestern und Ärzten behandelt werden sollen, die selbst am Ende ihrer Kräfte sind und von denen sich etliche bereits infiziert haben.“ Erst der Leichtsinn und die Ignoranz der Regierenden hätten nach einem vergleichsweise milden Verlauf der Pandemie im vergangenen Jahr die nunmehrige Eskalation ermöglicht.

Rettungswägen stehen Schlange vor einem Krankenhaus

36.008 Intensivbetten für ganz Indien

Jetzt gelte es alles zu unternehmen, um zu verhindern, dass sich noch mehr Menschen mit dem Virus anstecken. Gerade eine Zahl verdeutlicht die gebotene Dramatik: in Indien mit seinen fast 1,4 Milliarden Bewohnerinnen und Bewohnern stehen insgesamt 36.008 Intensivbetten zur Verfügung. Dabei mögen die offiziellen Zahlen der Lage längst nicht mehr gerecht werden. Kaum jemand, der Indien kennt, glaubt, dass mehr als 3.000 gemeldete Covid-Tote am Tag auch nur ansatzweise das gesamte Ausmaß der Ausbreitung widerspiegeln. Die wahren Tragödien spielen sich längst dort ab, wohin keine Kameras gelangen.

Jetzt den Ärmsten helfen

Der Bundesstaat Odisha am Golf von Bengalen ist ein solcher Ort im Abseits. Pater Madin Singh steht dort der kirchlichen Hilfsorganisation Jana Vikas vor. Diese kümmert sich um die so genannten Dalit, die als „Unberührbare“ und unterste Kaste in Indiens Gesellschaftsordnung gelten. Es sind die Ärmsten der Armen, die auch ohne Covid völlig an den Rand gedrängt sind und nun der anrollenden Katastrophe hilflos ausgeliefert wären. „In den Dörfern herrschen schreckliche hygienische Bedingungen. Es gibt kaum sauberes Wasser und ganz wenig Krankenstationen. Die vorhandenen Spitäler sind längst überfüllt und wenn nichts geschieht, zieht die Pandemie ungebrochen durch komplette Siedlungen“, berichtet Pater Madin.

Doch der Geistliche ist nicht gewillt, das einfach geschehen zu lassen. In kürzester Zeit hat er mit seinem Team Maßnahmen entwickelt, um den Schwächsten gerade jetzt die Hand zu reichen. Er plant Aufklärungsaktionen, will den Menschen zeigen, wie sie sich vor Covid schützen können. Zudem beabsichtigt er Familien, die in dieser schwierigen Zeit ohne jeglichem Einkommen bleiben, mit Nahrung und dem Nötigsten versorgen. Nur so kann es gelingen, die Covid-Welle, die sich unerbittlich durch Indien wälzt, zu brechen. Pater Madins Ziel ist es, jene Menschen zu retten, die in der derzeitigen Notlage am wenigsten Beachtung bekommen.

Ein Appell aus Kalkutta

Wie schlimm die Lage ist, verdeutlicht auch Caritas-Direktor Menezes in seiner Nachricht an Missio Österreich. Er berichtet von Menschen, die hilflos auf der Straße sterben müssen. Die ersticken, weil der Sauerstoff fehlt, um sie zu beatmen. Aber auch er bekräftigt seinen Willen, gerade jetzt die Menschen nicht im Stich zu lassen. Als langjähriger Partner von Missio weiß er, was es braucht, damit durch Prävention Menschenleben gerettet werden können. Und so wendet er sich direkt an die Spenderinnen und Spender in Österreich. „Wir appellieren an euer mitfühlendes Herz und eure großzügigen Hände, uns jetzt zu helfen, um wertvolle Leben zu retten. Wir brauchen euch.“ Den letzten Satz seiner Botschaft formuliert er auf Deutsch: „Ich bin, weil Du da bist.“

Unterstützen Sie daher bitte die Nothilfe-Maßnahmen, die Missio Österreich gemeinsam mit seinen kirchlichen Partnern in Indien ins Leben gerufen hat. Sie retten damit Menschenleben!

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